* 24. November 1911
† 24. April 2006
von Kalevi Aho und Mikko Heiniö
Essay
Erik Bergman hatte das vierzigste Lebensjahr schon überschritten, als er in den 50er-Jahren zur Dodekaphonie überging. Damit wurde er zum Wegbereiter der neuen Musik in Finnland und sein Werk für viele Jahre zu einem Maßstab der kompositionstechnischen Entwicklung. Die Mehrzahl seiner früheren Kompositionen, von denen die lyrisch-romantische Suite für Streichorchester (1938; rev. 1939) die bekannteste ist, wollte er fortan nicht mehr aufgeführt wissen.
Bis in die 40er-Jahre ist seine Vokalmusik von einem romantischen Charakterzug dominiert, doch prägen in koloristischer Absicht verwendete Septimenakkorde bereits die beiden Orchesterlieder Majnätter [Mainächte] (Jarl Hemmer, 1946) und verleihen ihnen impressionistische Farben. Die beiden ersten Lieder der Suite Ensamhetens sånger [Lieder der Einsamkeit] für Gesang und Orchester (Edith Södergran, 1947) sind spätromantisch gehalten, ein wenig im Stil von Richard Strauss, während die beiden folgenden – das vierte und letzte, Animalisk hymn, ist eine herbe Walzerparaphrase – Bergmans humoristische Seite zeigen.
Im Gegensatz zu anderen finnischen Komponisten wechselte Bergman relativ unvermittelt von der romantischen zur atonalen Tonsprache. Zwar präsentierte er in Burla. Introduzione & Scherzo für Orchester (1948) mit an Bartók erinnernden chromatischen und imitatorischen Techniken noch eine eigene Version des ...